Montagsfrage für Autoren
Die „Montagsfrage für Autoren“ von Schreibwahnsinn– Nach einem Konzept von Paperthin

Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich war immer ein verträumtes Kind. Im Unterricht habe ich meistens große Löcher in die Luft gestarrt und bin meinen Gedanken nachgehangen – die waren auch so viel interessanter als Mathegleichungen. Ich habe es geliebt, Bücher zu lesen und mir selbst Geschichten auszudenken. Damit habe ich sehr früh begonnen, zum Schreiben selbst bin ich aber erst spät gekommen. Die Geschichten in meinem Kopf waren nur für mich, um meine Zeit zu vertreiben und wenn ich mal einen Absatz aufgeschrieben habe, dann nur um eine Idee oder ein bestimmtes Gefühl länger festzuhalten. Ganz besonders mochte ich es, Lieblingsserien oder Bücher weiterzuspinnen. Narnia, Harry Potter, One Piece, Inuyasha… das Wenigste habe ich aufgeschrieben, was ich im Nachhinein etwas schade finde. Zu Inuyasha habe ich mal in einer schweren Sesshoumaru-ist-mein-Gott-Phase eine FanFiction verfasst, aber davon will ich lieber nicht berichten. Peinlich wäre untertrieben.

Mit siebzehn hatte ich dann zum ersten Mal eine Geschichte im Kopf, die zu komplex war, um nur in meinen Gedanken zu überleben. Also habe ich eine Seite geschrieben – und noch eine und irgendwann war da auf einmal ein fertiger Roman. So war das nicht wirklich geplant gewesen, aber nun, da ich fertig war… Ich begann Recherche zu betreiben. Wie erzeugt man überhaupt Spannung? Wie läuft die Zusammenarbeit mit Verlagen? Was macht ein gutes Buch aus? Als ich zu all diesen Fragen Antworten gefunden hatte, sah ich mein Manuskript noch einmal an – und musste feststellen, dass es ziemlicher Müll war. Ich hatte keinen roten Faden, noch nicht mal ein wirkliches Ende. Mein Plot war ein Witz. Auf Überarbeitungen in dem Ausmaß hatte ich nicht wirklich Lust, aber gleich darauf hatte ich zum Glück die Idee für einen weiteren Roman. Meine Vorgehensweise war noch immer sehr planlos und ungeübt, aber ich hatte zumindest schon eine ungefähre Ahnung, was ich da tat. Ein Jahr habe ich gebraucht, habe an den Worten gefeilt und geschliffen und wieder verworfen. Zwei Jahre später ist „Verräter der Magie“ beim Ravensburger Buchverlag erschienen und seitdem will ich nichts anderes mehr in meinem Leben, als zu schreiben.